Peer Review als Messlatte für Open Access: Ein Netzwerk-Modell
Stephanie Dawson, ScienceOpen
19.05.2015
Abstract:
Bekomme ich weniger „Impact”, wenn ich Open Access publiziere? In traditionellen wissenschaftlichen Zeitschriften wird das Peer-Review-Verfahren benutzt, um die zukünftige Wichtigkeit oder den Impact von einem Artikel vorauszusagen. Durch hohe Absagequoten soll außerdem die Zahl der angenommenen Artikel so verknappt werden, dass die Zeitschrift dabei von einem höheren „Impact Factor“ profitiert. Wie soll man aber Impact messen, wenn Peer Review nur die wissenschaftliche Richtigkeit prüft und keine Aussage über zukünftigen Impact macht, wie es bei immer mehr Open-Access-Zeitschriften der Fall ist? Universitäten, Institutionen, Fördergesellschaften und Wissenschaftler selbst brauchen eine Messlatte für ihre Arbeit. Das jetzige System aber verschwendet zu viel Zeit mit mehreren Runden von Absagen. Als Lösung für dieses Problem bietet ScienceOpen ein offenes Peer-Review-System, das beide Aspekte vereint – eine Aussage über die Richtigkeit der wissenschaftlichen Ergebnisse, ohne dabei den Artikel abzusagen, und eine 5-Sterne-Bewertung, um auf die Wichtigkeit hinzuweisen. Das offene und „open-ended“ Peer Review erlaubt eine crowdsourcing-basierte Einschätzung des Impacts eines Papers über die Zeit.
Stephanie Dawson ist CEO von ScienceOpen. Sie erhielt den PhD in Deutscher Literatur an der Universität Washington und arbeitete zehn Jahre bei De Gruyter in Berlin, bevor sie 2013 zu ScienceOpen stieß.