Humboldt-Universität zu Berlin - Projekt KMU Informationskompetenz

Grundsätzlich ist vor der Recherche abzuwägen, wie exakt, detailliert und vollständig die Rechercheergebnisse sein müssen: Geht es nur darum, Größenordnungen abzuschätzen und einen Überblick zu gewinnen, oder soll vollständige Information angestebt werden?  Im ersten Fall ist die ausführliche Recherche eventuell unwirtschaftlich. Umgekehrt ist es bei einer Patentrecherche oft existentiell, alle Möglichkeiten zu prüfen, bevor das erwünschte Negativergebnis festgestellt wird.

Sofern es keine finanziellen oder zeitlichen Restriktionen gibt, die eine Recherche begrenzen,
gibt es folgende Indizien, wann die weitere Suche unergiebig wird:

Dies kann der Fall sein, wenn die selben Quellen immer wieder auftauchen, wenn keine neuen Informationen mehr hinzukommen, wenn die Frage selbst unvernünftig ist oder ihre weitere Verfolgung unwirtschaftlich ist.

Eine Recherche kann auch dadurch beendet sein, dass alle in Frage kommenden Quellen ausprobiert wurden. Dies kommt besonders vor, wenn alle Parameter der Suche genau definiert sind und nur wenige Quellen dafür existieren.

Falls die bisherigen Ergebnisse nicht zuverlässig erscheinen, macht es Sinn, einen Experten zum jeweiligen Gebiet um seine Einschätzung zu bitten, insbesondere wenn es sich um ein Gebiet handelt, auf dem man selbst wenig Vorkenntnisse hat.

Es kann auch sein, dass die Frage selbst z.B. aus kulturellen Gründen inadäquat war; in diesem Fall hilft es vielleicht, sich dem Thema indirekt oder auf Umwegen zu nähern, in dem nach Ähnlichem oder funktional damit Zusammenhängendem gesucht wird.

Falls die Recherche im Auftrag durchgeführt wird, ist es natürlich zweckmäßig, den Auftraggeber zu fragen, ob die Ergebnisse ausreichend sind, ob vielleicht einzelne Aspekte intensiver recherchiert werden sollten.

Eine Möglichkeit ist auch immer "Ask a librarian!": Hierfür existieren auch institutionalisierte Online-Angebote wie der Chatbot Stella (SUB Hamburg).