BBK: Knowledge Graph
Berliner Bibliothekswissenschaftliches Kolloquium |
18.06.2019 | 18 Uhr | Raum 123 | Dorotheenstraße 26 | IBI
Knowledge Graphs und Wissenschaftler*innen Genealogien
Dr. Tom Hanika
Universität Kassel, IBI HU Berlin
Es wird auf Wunsch des Vortragenden keine Aufnahme und keine Folien dieses Vortrags online verfügbar geben.
Ein in der gegenwärtigen Forschung sehr interessanter Untersuchungsgegenstand sind Genealogien von Wissenschaftler*innen, d.h. der Stammbaum der Forschung, welcher durch die Betreuungsrelation von Dissertationen entsteht. Leider sind solche Genealogien nur für sehr wenige wissenschaftliche Gebiete explizit vorhanden. Eine Ausnahme stellt hier zum Beispiel das "Mathematics Genealogy Project" dar. Basierend auf den Daten zu Hochschulschriften der Deutschen Nationalbibliothek versucht das Forschungsprojekt WISKIDZ[1] unter anderem mithilfe der online Plattform BibSonomy Genealogie[2] genealogische Daten für weitere Gebiete zu finden.
Zwei große Fragen die sich in diesem Zusammenhang stellen sind: erstens, die Zukunftssicherheit der gewonnen Daten; zweitens, eine effiziente Anreicherung mit anderen Daten, wie beispielsweise Publikationsdaten. Für beides stellt das Projekt Wikidata ein ideales Instrument dar. Dabei handelt es sich um ein kollaboratives und gemeinnütziges Projekt zur Erstellung einer vielsprachigen und anfragbaren Wissensdatenbank. Die dieser Datenbank zugrundeliegende Struktur ist ein Knowledge Graph, welcher zur Zeit circa 56 Millionen Objekte enthält, welche jeweils durch Teilmengen einer 5000-elementigen Menge von Eigenschaften (Properties) beschrieben werden.
Für das Abbilden und die Erforschung von genealogischen Daten ist die Eigenschaft P184 (doctoral advisor) von besonderer Relevanz. Für diese ergibt sich die natürliche Frage: wie steht sie in Beziehung zu den anderen Eigenschaften die im Knowledge Graph genutzt werden.
Wir zeigen in diesem Vortrag exemplarisch wie genealogische Daten mit einfachen Techniken gefunden werden können und wie diese dann in Wikidata abgebildet werden. Weiter werden Methoden aus der formalen Begriffsanalyse vorgestellt, mit deren Hilfe es möglich ist einfache, von Menschen leicht interpretierbare, Regeln aus Wikidata zu extrahieren, um unter anderem die Beziehungen von P184 zu studieren.
[1] https://www.wihoforschung.de/de/wiskidz-2-671.php
[2] https://www.bibsonomy.org/persons
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