| Berliner Bibliothekswissenschaftliches Kolloquium |
25.06.2024 | 18 Uhr | ZOOM | IBI
Zweieinhalb Jahre Erstcheck NS-Raubgut in öffentlichen Bibliotheken Deutschlands
Norman Köhler
IBI | HU Berlin
In einem vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste für zwei Jahre geförderten Projekt wurden seit Januar 2021 15 öffentliche Bibliotheken Deutschlands einem Erstcheck auf NS-Raubgut unterzogen. Mit dem bewilligten Verlängerungsantrag können neben Erstchecks für zwei öffentliche Bibliotheken auch vertiefende Untersuchungen für zwei, bereits bearbeitete öffentliche Bibliotheken realisiert werden. Zusätzlich wird das Spektrum des Projekts erstmals um zwei Museumsbibliotheken und eine kirchliche Bibliothek erweitert. Das vom Deutschen Bibliotheksverband e. V. (dbv) und dem Institut für Bibliotheks- und Informationswissenschaft (IBI) der Humboldt-Universität zu Berlin gemeinsam betreute Projekt recherchiert in den Altbeständen, genauer gesagt in den vorhandenen Druckwerken bis 1945, von 20 Bibliotheken im Bundesgebiet. Die derzeit untersuchten Büchersammlungen verteilen sich folgendermaßen auf die einzelnen Bundesländer: Baden-Württemberg (3 Bibliotheken), Bayern (3), Niedersachsen (1), Nordrhein-Westfalen (7), Rheinland-Pfalz (3), Sachsen (1), Schleswig-Holstein (1) sowie Thüringen (1). Die Spannbreite reicht dabei von kleinen Büchereien mit wenigen Hundert Bänden Altbestand, wie der Fahrbücherei des Landkreises Celle in Eschede und der Stadtbücherei Hof, bis hin zu großen Stadtbibliotheken mit Altbeständen von über 100.000 Bänden, wie beispielsweise den Stadtbibliotheken in Aachen und München.
Der Vortrag stellt neben den bisher festgestellten Fällen und Verdachtsfällen von NS-Raubgut auch weitere Erkenntnisse aus den bis dato erfolgten Erstchecks vor.
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