Humboldt-Universität zu Berlin - Institut für Bibliotheks- und Informations­wissen­schaft

Digital Rights Management – eine Sackgasse für Bibliotheken?

Referat von Dörte Böhner am 20. Mai 2008

Abstract

Die ubiquitäre Verfügbarkeit von Informationen und damit auch das steigende Risiko von Urheberrechtsverletzungen scheint den Einsatz technischer Schutzmaßnahmen zwingend zu machen. Ein zweiter Punkt sind die ungeheuren Mengen an Daten, die dauerhaft für eine effektive Nutzung von Dokumenten benötigt werden. Dies veranlasst die Verlagsindustrie auf Digital Rights Management zu setzen.

Wissenschaftliche Bibliotheken sind Vermittler von digitalen Medieninhalten. Sie müssen ihren Nutzern einen Zugang zu ihnen ermöglichen. Digitales Rechte Management (DRM) soll Nutzung und Zugang kontrollieren. Unbestritten ist, dass DRM in seiner restriktiven Form die tägliche Arbeit der Bibliotheken erschwert. Für die Bibliotheken ist DRM daher ein Angstgegner, der als Gefahr für die Wissenschaft und ihre (digitalen) Bibliotheken gesehen wird. Eine effektive Auseinandersetzung der wissenschaftlichen Bibliotheken mit der jeweiligen Politik der Verlage ist notwendig, damit sie ihre Rolle als Vermittler und ‚Gedächtnis der Menschheit‘ auch weiterhin erfolgreich wahrnehmen zu können. Deshalb müssen sie sich aktiv an der Standardisierung, der Entwicklung von Nutzungskonzepten und der Gestaltung der Rahmenbedingungen beteiligen.